06.09.2015 | »Tue Gutes und rede darüber«

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Projekte

Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Jutta Becker-Ufermann ist staatlich zertifizierte Kräuterpädagogin. Ihr Tipp an die Teilnehmenden: Karten haben eine höhere Wirkung als Flyer.
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Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/ Nora Willmaring
Kräftig zubeißen: Hartnäckigkeit kann bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit helfen.
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Von Anne Bauer, Johannes Hellwig und Nora Willmaring

„Schreibe kurz – und sie werden es lernen.
Schreibe klar – und sie werden es verstehen.
Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“

Dieses Zitat von Joseph Pulitzer ist ein guter Leitsatz für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Denn den gewünschten Effekt (Aufmerksamkeit, Mitstreiter, Bewusstseinswandel) erzielt man immer dann, wenn andere Menschen das Projekt im Gedächtnis behalten.

Ein wichtiger Aspekt dabei sei, ein oder mehrere Bilder einzubinden, die Emotionen beim Betrachter wecken, so Prof. Dr. Markus Große Ophoff, Leiter des DBU Zentrums für Umweltkommunikation. Auch sei es hilfreich, wenn Menschen etwas selber machen, da sie sich auch dann besser an das Erlebte erinnern. Um die gewünschte Zielgruppe erreichen zu können, sei es wichtig, das richtige Medium zu wählen. So erreiche man etwa Senioren besser über Zeitungsartikel, Jugendliche hingegen besser über soziale Netzwerke. Des Weiteren sei es notwendig, dass die Berichte in angemessener Form verfasst würden und man nicht davon ausginge, dass der Leser den selben Wissensstand hat wie der Autor.

Wenn man möchte, dass die lokale Zeitung über das eigene Projekt berichtet, könne man den zuständigen Redakteur anrufen. Dabei sollte das Ereignis, über das berichtet werden soll, spätestens in ein paar Wochen stattfinden. Gute Anlässe seien zum Beispiel der Auftakt und der Abschluss eines Berichts, eine Zwischenbilanz, die Übergabe eines Berichts oder einer Spende. Wenn dann der Moment der Berichterstattung gekommen sei, solle man nach Möglichkeit direkt ein schönes Motiv für den Fotografen anbieten, so Jutta Becker-Ufermann von Appelbongert.

Wenn man Texte veröffentlicht, in die Fotos eingebunden sind, muss die Zustimmung der fotografierten Personen zur Veröffentlichung vorliegen. Becker-Ufermann wies auch darauf hin, dass Flyer eine deutlich schlechtere Wirkung in der Öffentlichkeitsarbeit hätten, als Karten, da letztere bei schöner Gestaltung nicht in der Schublade oder im Mülleimer landen würden, sondern zum Beispiel auch gerne zur Dekoration auf dem Schreibtisch verwendet würden und damit den Informierten regelmäßig an die Existenz des Projekts oder Vereins erinnerten.

Eine gute Übung zur Präsentation deines Projekts: Verfasse eine Projektbeschreibung in Form eines Tweets (140 Zeichen).


Leitfragen der Öffentlichkeitsarbeit

  • „Was wollen wir?“ = Botschaft
  • „Für wen?“ = Zielgruppe
  • „Warum?“ = Begründung
  • „Auf welchem Weg?“ = Medium
  • „Wie?“ = Methode
  • „Mit welchem Effekt?“ = Wirkung