06.09.2015 | »Menschen stehen an erster Stelle«

Management von Projekten

Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Erfolg geht nur im Team: Dr. Stefan Schlangen erklärt den Workshop-Teilnehmenden die Grundlagen für ein gelungenes Projektmanagement.
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Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Konkrete Hilfestellung: Im Workshop sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Experten über eigene Projektideen, die sie gemeinsam weiter ausarbeiteten.
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Von Natalie Becker und Lisa Marie Rosinski

„Letzten Endes kann man alle wirtschaftlichen Vorgänge auf drei Worte reduzieren: Menschen, Produkte und Profite. Die Menschen stehen an erster Stelle. Wenn man kein gutes Team hat, kann man mit den beiden anderen nicht viel anfangen.“

Mit diesem Zitat des ehemaligen Managers Lee Iacocca starteten wir in den Qualifizierungsworkshop  zum Projektmanagement mit Dr. Stefan Schlangen. Er erklärte uns die Grundlagen für gelungenes Projektmanagement. Wir begannen mit der Frage, was überhaupt ein Projekt ist. Indizien dafür sind eine begrenzte Dauer, eine gewisse Einmaligkeit oder Neuheit und Aufgabenstellungen, die mit einem gewissen Risiko behaftet sind. Beim Management eines Projekts sollten der begrenzte Einsatz von Ressourcen und die begrenzte Komplexität verschiedener Teilaufgaben eine Rolle spielen und Aufgabenstellungen, sowie Verantwortungen und die Zielsetzung exakt definiert werden.

Bei der Zielsetzung stellen sich speziell Fragen zum Sinn und Zweck, zu Kunden- und Zielgruppen, den Erfolgskriterien als auch zum Endergebnis. Manchmal sei auch eine Neuorientierung im Laufe des Projektes nötig, verbunden mit einer Kursänderung. Zwischen den einzelnen Phasen sollte immer wieder reflektiert werden.

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Schlangen stellten die Quereinsteiger Max Krämer und Baris Özel ihr im Februar 2014 gegründetes Unternehmen Bug Foundation vor. Mit dem Ziel, eine nachhaltige, ressourcensparende Fleischalternative zu entwickeln, kreierten sie einen Burger aus Buffalo-Würmern, den sogenannten „Bux-Burger“. Im Vergleich zu Insektenfleisch verbraucht die Produktion von 1 kg Rindfleisch 20 Mal mehr Wasser und 100 Mal mehr Land. In der Experimentierphase im Labor probierten die zwei Jungunternehmer verschiedene Insektenrohstoffe aus. Know-how erhielten sie dabei aus einer Kooperation mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik. Weiterhin erhielten sie finanzielle Unterstützung von dem INTERREG-Projekt „Food Future“. Aufgrund fehlender Richtlinien findet lediglich die Produktion des insektenfreien Pre-Mixes in Deutschland statt. In Belgien wird daraus zusammen mit dem Insektenfleisch das Burger-Endprodukt hergestellt und in zwei Steak- und Burgerhäusern angeboten. Geworben wird für die Burger mit Plakaten, Tischaufstellern und Stickern.

Aktuell untersucht ein Marktforschungsunternehmen die Resonanz beim Kunden. Einen Investor zu suchen mache erst Sinn, wenn bereits etwas verkauft wurde. Weiterhin sei ein großes Netzwerk wichtig, sowie Input aus Kongressen, Austausch mit Gleichgesinnten und Feedback.