06.09.2015 | Von »Foodsharing« und »Bookcrossing«

Strategien zur Vermeidung von CO2-Emissionen

Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
„Free your Stuff“ - Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die man nicht mehr benötigt, kann man einfach verschenken und so wiederverwerten.
Download
Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Meeresspiegelanstieg, Naturkatastrophen, Ernteausfälle - Bernhard Schauberger vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung spricht über die Folgen der Erderwärmung.
Download

Von Sophia Paul und Merle Peitsch

Was sind die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels? Und viel wichtiger: Was können wir tun?

Mit Carsten Walther und Bernhard Schauberger nahmen im Klimawandel-Workshop zwei Experten des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung Stellung zu aktuellen Fragen. Sie beschäftigen sich wissenschaftlich mit Facetten des Klimawandels - insbesondere den Ursachen, Folgen und Strategien, wie wir unser Klima schützen können.

Durch den natürlichen Treibhauseffekt wird uns das Leben auf der Erde ermöglicht. Doch dieser wird durch unseren erhöhten CO2-Ausstoß verstärkt. Ursachen sind die Abgase der Industrie, Verkehr, Energieproduktion durch fossile Energieträger, Methanausstöße der Land- und Viehwirtschaft, sowie Waldabholzungen und -brände. Diese menschlichen Einflüsse auf die Atmosphäre bezeichnet man als anthropogenen Treibhauseffekt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die Kohlenstoffdioxid-Konzentration in unserer Luft von 320ppm (parts per million = Teile von einer Million) auf über 400ppm erhöht. Diese und andere Einflüsse haben seit Beginn der Industrialisierung zu einer Erwärmung der Erde um durchschnittlich 0,9°C geführt.

Die damit verbundenen Veränderungen haben zahlreiche politische, ökologische und wirtschaftliche Folgen. Diese sind zum Beispiel das Schmelzen der Gletscher, der Meeresspiegelanstieg und die Versauerung der Meere. Neben Überschwemmungen, schlechter Trinkwasserversorgung und Migration häufen sich Katastrophen wie Waldbrände, Wirbelstürme und damit auch Ernteausfälle. Wenn der Kühlschrank der Welt zu einer Heizung wird, spricht man vom Eis-Albedo-Effekt, der das Schmelzen der Polkappen schwerwiegend fördert und langfristig Einfluss auf die Meeresströmungen ausüben kann.

Trotz des Ernsts der Lage, den die Referenten sehr plastisch darstellten, war unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops viel Mut und Hoffnung zu spüren. Im regen Austausch wurden zahlreiche Ideen genannt, um dieser Herausforderung entgegen zu treten.

Nur einige Beispiele: Städte wie Berlin streben eine klimaneutrale Energienutzung an („Klimaneutrales Berlin 2050“). Das bedeutet, dass erneuerbare Energieträger weiter gestärkt und fossile, die das Klima schädigen, bis 2050 abgelöst werden sollen. Deutschland ist bei dieser Klimawende weltweit Vorreiter. So konnten etwa am 25. Juli 2015 78% des Energiebedarfs in Deutschland mit Erneuerbaren abgedeckt werden.

Auch wir als Individuen können durch unser Konsumverhalten und unseren Lebensstil viel erreichen und verändern. Verbände geben die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren, sowie als Multiplikator seine Erfahrungen weiterzugeben. Von „Foodsharing“ über „Bookcrossing“ bis hin zu „Free your Stuff“ wird der zwischenmenschliche Austausch gefördert und bringt Ressourcenschonung mit sich. Die globale Initiative „Plant for the Planet“ wirbt für die Bepflanzung der Erde mit Bäumen, die auf der ganzen Welt von regionalen Gruppen umgesetzt wird. Die drei großen F’s – Fleisch, Flugzeug und AutoFahren – tragen übrigens den größten Beitrag zur Klimabilanz bei.

Alle Maßnahmen zusammen schaffen Vertrauen, dass politische Entscheidungsträger das internationale 2°C-Ziel auf der diesjährigen Weltklimakonferenz COP21 in Paris bekräftigen und für eine gute Zukunft sorgen.