Von Lisa Marie Rosinski
"Mobilität zukunftssicher machen" - unter dieses Motto stellte Markus Becker vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit seinen Input-Vortrag zum Workshop "Mobilität und Verkehr«" Er stellte den Klimaschutz als Kernziel dar, jedoch habe nachhaltige Mobilität viele Aspekte. Abgesehen davon, dass nur wenig nicht erneuerbare Ressourcen genutzt werden, sei es wichtig, zugängliche und bezahlbare Mobilität auf kurzen Wegen zu schaffen.
Klimaschutz sei dabei nur ein Ziel, denn die ergriffenen Maßnahmen wirkten positiv in allen Bereichen und trügen unter anderem dazu bei, einen sicheren und lebenswerten Raum zu schaffen. Zwar gebe es mittlerweile diverse Maßnahmen, trotzdem sei es wichtig, alle vorhandenen Instrumente zu nutzen um das Klima wirksam zu schützen. Das Fazit seines Vortrags: Ziel muss sein, unterschiedliche Verkehrsmittel flexibler zu kombinieren und anhand der jeweiligen Stärke zu nutzen. Das kann wesentlich dazu beitragen, unsere Mobilität zukunftsfähig zu machen.
Im Anschluss an diesen Vortrag brachte uns Michael Schramek, Geschäftsführender Gesellschafter von EcoLibro, den Schweriner Versuch näher. Bei diesem testeten 10 Menschen über einen Zeitraum von 10 Tagen verschiedene Verkehrsmittel auf der gleichen Strecke. Nach dem Testzeitraum wurden die Daten unter Kriterien wie Gesundheit, Dauer der Fahrt von Tür zu Tür, CO2-Ausstoß und Bewegung ausgewertet. Durchschnittlich am Schnellsten war das E-Bike. Bemerkenswert: Fahrten mit dem E-Bike verursachen 3.000% weniger CO2-Ausstoß als Fahrten mit dem fossil betriebenen Auto. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Bewegung. Wie in der Gesamtwertung lagen hier Fahrrad und E-Bike vorne.
Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln ist, betonte, dass es wichtig sei, mindestens 5 Mal in der Woche mit einem Sechstel des Körpers über eine Dauer von 20-30 Minuten aktiv zu sein. Dadurch würden Stoffe ausgestoßen, die dazu benötigt werden, glücklich und zufrieden sein zu können.
Außerdem gebe es einen feststellbaren Zusammenhang zwischen Krankheitstagen und Mobilität. Autofahrer seien im Schnitt zu 36% häufiger krank als Menschen, die täglich ihren Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurücklegen. Ein weiterer Punkt für den Griff zum Fahrrad sei, dass Fahrradfahrer die zufriedensten Verkehrsteilnehmer sind.
Anhand der gewonnenen Erkenntnisse bildeten sich im Anschluss an die Vorträge interessante Fragestellungen, die sich auch nach einer angeregten Diskussionsrunde nicht klären konnten. Die Fragen, warum Leihfahrräder an Bahnhöfen nicht aktueller sind oder Fahrräder mit Schülertickets nur von 7-9 Uhr mitgenommen werden dürfen, blieben offen. Auch seltene und teure Bahn- und Bustickets in ländlichen Regionen lassen uns zweifeln, ob es möglich ist, zukunftsfähige Mobilität - auch zum Gesundheitswohl des Menschen - auszubauen und zu erweitern.