06.09.2015 | Ohne Moos nix los

Finanzierung von Projekten

Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Julia Seim erklärt, worauf es bei der Projektfinanzierung ankommt: „Lang geht schnell. Kurz dauert lang.“ - eine gute und prägnante Projektbeschreibung ist gar nicht so einfach.
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Von Mario Löscher und Merle Peitsch

Julia Seim, Referentin im Bundesumweltministerium, und Kai Meinke, Gründer des YES! Young Economic Summit, gaben uns im Rahmen eines Qualifizierungsworkshops Tipps für die erfolgreiche Finanzierung von Projekten.

Rauchende Köpfe gleich zu Beginn: Die Teilnehmenden sollten in fünf Minuten die Antwort auf die Frage „Was will ich erreichen?“ möglichst kurz und prägnant in einem Satz unterbringen und vorstellen. Schnell wurde klar: „Lang geht schnell. Kurz dauert lang.“ Für dieses Unterfangen sollte man sich von so vielen Leuten wie möglich Feedback geben lassen. Dadurch werden Sprachführung und Ausdruck verbessert und die eigene Idee klarer umrissen.

Das Wissen über und die Auflistung der eigenen Fähigkeiten ist enorm wichtig, um eventuell fehlende Kompetenzen ausgleichen zu können. Beispielsweise gehören zu den Anforderungen eines Projekts auch die Dokumentation, die Planung und fachliches Hintergrundwissen.

Ein weiteres Credo der Referenten: „Jeder sollte wissen, wo er steht.“ Sie empfehlen eine Verschriftlichung von Umgangsweisen und Richtlinien, um im Team strukturiert arbeiten zu können. Das sei eine wichtige Basis zur Minimierung von Diskussionen, dem konfliktfreien Arbeiten und einfacherem Umgang mit Krisen.

Im Rahmen eines Projekt- und Budgetplans sollte anschließend eine Liste mit Beschreibungen der Aufgaben und Zuständigkeiten erstellt werden. Eine grobe Vorstellung der Kosten ist für die weitere Finanzierung entscheidend – besser etwas zu hoch als zu tief ansetzen.

Sobald diese Basisdaten erhoben sind, geht es ans Eingemachte – der Suche nach Sponsoren. Die einfachste Variante stellen Verwandte dar. Sofern aber nicht gerade ein großes Erbe ansteht, wird rasch bewusst, dass für weitere Gelder andere Quellen erschlossen werden müssen.

An erster Stelle sollte man überlegen, wie die Zielgruppe des Projektes aussieht. Sprich, wer soll davon profitieren, wer bezahlt es? Kommen große Firmen in Frage, die relativ viel Geld zur Verfügung stellen können, oder eher kleinere? Einfache Bürger, die nicht viel entbehren können, oder doch der reiche Millionär aus der Nachbarschaft? Wichtig ist: Man muss sich vor dem Gespräch in die Situation der Zielgruppe hineinversetzen und sich stichhaltige Argumente zurecht legen. Nicht vergessen: Auch die Spendengeber sind Menschen. Das heißt, die eigene emotionale Einstellung zum Projekt spielt eine große Rolle dabei, ob Geld fließt oder nicht.

Nach erfolgreicher Durchführung des Projekts freuen sich die Spender über ein kleines (oder auch größeres) Dankeschön und einen Projektbericht. So wird zum Beispiel im Betrieb mehr über das Projekt gesprochen – was am Ende zu noch mehr Spendengeldern führen wird. Auch die Chance auf eine Dauerspende steigt.

Damit man Spendenquittungen ausgeben kann, muss ein Spendenkonto eingerichtet werden. Als kleines, gerade erst startendes Projekt, kann es einfacher sein, sich an größere Organisationen zu wenden, etwa Greenpeace oder den WWF, und darum zu bitten, ihr Spendenkonto nutzen zu dürfen.


Finanzierungsquellen

  • Sponsoring
  • Spenden
  • Crowdfunding
  • Abgeordnete
  • Fördertöpfe
  • Benefizaktionen (Kuchen verkaufen)
  • Wettbewerbe
  • Face to Face
  • Kredit aufnehmen